Besonderen Stellenwert in griechisch-orthodoxen Liturgie haben die Gesänge. Sie werden als Gebete verstanden und sollen deshalb nur von menschlichen Stimmen „produziert“ werden. Der Gebrauch von Instrumenten ist demzufolge in griechisch-orthodoxen Kirchen nicht gestattet, weil Instrumente nicht beten können. Auch in anderen orthodoxen Kirchen ist Instrumentalmusik unüblich. Im Judentum war religiöse Instrumentalmusik auf den Tempel beschränkt, in der Synagoge wurde nur gesungen, was ebenfalls Spuren in den orthodoxen Bräuchen hinterlassen haben könnte. Eine andere Theorie für diese Abneigung gegen Instrumentalmusik geht auf die bei den römischen Zirkusspielen üblichen Orchester zurück; die Christen betrachteten die Zirkusspiele, in denen sie teilweise selbst die Opfer waren, als Götzenkult. Jedoch haben diese Anschauungen historisch variiert. Die weltweit erste Orgel im heutigen Sinne wurde zum Beispiel im Spätmittelalter in der Hagia Sophia von Konstantinopel installiert; beim Fall der Stadt wurde sie zerstört.